Cirali

So müssen die kleinen Fischerorte entlang der lykischen Küste ausgesehen haben, bevor der Fremdenverkehr Einzug gehalten hat: Cirali, etwa 90 Kilometer westlich von Antalya nahe Kemer an der Türkischen Riviera gelegen, hat früh auf Nachhaltigkeit gesetzt und sich dadurch seinen ursprünglichen Charme erhalten. Als beschauliches Zentrum des schonenden Ökotourismus liegt es in den Ausläufern des Taurus-Gebirge im Olympos-Nationalpark. In den 1970er Jahren lebten viele Hippies hier ihre Aussteiger-Vision. Heute fühlen sich vor allem Familien und Erholungssuchende in den kleinen Hotels und Pension wohl. Bettenburgen gibt es dank rigoroser Bauvorschriften nicht. Im Dorfzentrum befinden sich einige kleine Läden und Restaurants. Eine Handvoll Bars und Discotheken bieten ein überschaubares Nachtleben.

Der Strand von Cirali

Cirali ist die perfekte Destination für individuellen Badeurlaub abseits des Massentourismus. Silbrig glänzende Kiesel bedecken den vier Kilometer langen naturbelassenen Strand, den zu beiden Seiten mächtige Felswände begrenzen. Ein Teil der malerischen Bucht steht unter Naturschutz, da hier eine der größten Populationen der bedrohten Meeresschildkrötenart Caretta Caretta heimisch ist. Alljährlich von Juni bis August legen die Schildkröten am Strand ihre Eier ab. Nationalpark-Ranger schützen die Nester mit Drahtkäfigen und Schilfdächern, bis etwa fünfzig Tage später die Jungen schlüpfen und ihren Weg ins Meer suchen.

Aufgrund seiner Ursprünglichkeit war der Strand von Cirali schon mehrmals Filmkulisse. Unter anderem wurde hier Teile der Kinostreifen „Odysseus” und „Jason und die Argonauten” gedreht.

Lohnenswerte Ausflüge in die Umgebung

Eine besondere Faszination auf die Menschen in der Region üben seit Jahrtausenden die Ewigen Feuer aus, die auf einem Hügel oberhalb der Bucht aus mehreren Erdlöchern lodern. Wissenschaftler vermuten, dass diese von Erdgasvorkommen gespeist werden. Der Sage nach handelt es sich bei den Flammen um den heißen Atem einer Chimäre, die der lykische Held Bellerophon einst in die Unterwelt verbannte.

Nicht weniger sehenswert sind die zum Teil von Oleanderbüschen und Schlingpflanzen überwucherten Überreste der antiken Stadt Olympos. Diese war in ihrer Blütezeit das Zentrum des Hephaistos-Kults. Dem Gott des Feuers und der Schmiedekunst soll hier ein Tempel geweiht gewesen sein. Zu entdecken gibt es Ruinen einer byzantinischen Basilika, einer Brücke und des Theaters. Ein anderer antiker Ausgrabungsort im Olympos-Nationalpark ist das vergleichsweise gut erhaltene Phaselis. Hier lassen sich noch immer der Verlauf der Prachtstraße, ein Aquädukt und die Überreste der Thermen erkennen.

Der schönste Ausblick in der Region bietet sich vom Gipfel des 2.365 Meter hohen Tahtali Dagli, bei den Griechen als Göttersitz „Olymp” bekannt. Hinauf geht es ganz bequem mit der Seilbahn. Zurück an die Küste segeln Wagemutige mit einem Paraglider.

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