Limyra – Heilige Forellen in der Antike?
Limyra befindet sich sieben Kilometer nördlich von Finike gehört die antike Stadt Limyra zu den interessantesten Ausgrabungsstätten entlang der Lykischen Küste. Einst über den Fluss Limyros mit dem Meer verbunden, liegt sie heute sieben Kilometer im Landesinneren. Ihren hohen Bekanntheitsgrad verdankt sie dem mächtigen lykischen Fürsten Perikles, der hier seinen Regierungssitz hatte, und dem einflussreichen Quellorakel: Heilige Forellen sagten hier in der Antike die Zukunft voraus: Nahmen sie das Futter an, galt dies als positives Signal. Lehnten sie es ab, war ein erfolgreicher Ausgang des jeweiligen Vorhabens wenig wahrscheinlich.
Ein Todesfall als Motor der Stadtentwicklung
Die Stadt Limyra stand wie die gesamte Lykische Küste im Laufe der Jahrhunderte unter wechselnder Herrschaft. Sie wurde von Alexander dem Großen erobert und gehörte später zu Rhodos, wobei sie ab dem Jahre 167 v. Chr. begrenzte Autonomie erlangte und eine wichtige Rolle im lykischen Städtebund spielte. Im Jahre 4 n. Chr. verstarb in Limyra – nachdem er bei einem Feldzug schwer verletzt worden war – der Enkel des Augustus Gaius Caesar. Ihm zu Ehren wurde ein prunkvoller Kenotaph errichtet und Rom schickte in den folgenden Jahren viel Geld in den Sterbeort des kaiserlichen Verwandten und unterstützte damit nachhaltig den Ausbau der Stadt. Heute ist von der damaligen Pracht allerdings nicht mehr viel zu sehen: Während der byzantinischen Zeit verlandete der Fluss Limyros mehr und mehr und ließ die Gebäude im Sumpf versinken. Die Menschen übersiedelten daraufhin in das heutige Finike. In den Fokus rückte Limyra erste wieder, als der österreichische Archäologe Jürgen Borchardt 1966 dort das Grabmal des Perikles entdeckte. Dieses befindet sich etwa 200 Meter oberhalb des Theaters. Ebenfalls sehenswert ist die große Totenstadt aus dem 4. Jahrhundert vor Christus sowie die Akropolis, die man nach einem etwa 45-minütigen Aufstieg erreicht. Zu entdecken gibt es außerdem Reste der Stadtmauer, von römischen Thermen und eines Bischofspalastes. Das gesamte Gelände ist zum Teil sumpfig, aber gut begehbar und wirkt dank der Kühe und Schafe, die zwischen den Ruinen weiden, sehr idyllisch.
Zu erreichen ist die Stadt Limyra am besten über die Verbindungsstraße von Finike nach Elmali.